Die Bilder zum Spiel befinden sich unterhalb des Berichts.
Kurz vor Ende der Hauptrunde in der DEL2 ist es an der Spitze spannend wie nie. Noch immer können 6 Mannschaften den Spitzenplatz erobern, der von den Löwen aus Frankfurt belegt wird.
Jeder noch so kleine Fehler kann durchaus bewirken, dass man mehrere Plätze abrutschen kann und somit seine Ausgangslage für die PlayOffs drastisch verschlechtert.
Da ist es schon beinahe so, als wäre für diese Saison ein Drehbuch geschrieben worden, in welchem die letzten Spieltage mit direkten Duellen um diese Plätze ausgeschrieben sind.
Eines davon war das Spiel der Löwen Frankfurt gegen die Bietigheim Steelers, die vor dem Spiel punktgleich ganz vorne standen.
Dieses Spitzenspiel ließen sich 5.457 Zuschauer nicht entgehen und sahen ein Spiel, das auf Augenhöhe geführt wurde. Ein Spitzenspiel, das seiner Erwartung auch tatsächlich gerecht werden konnte.
Zu Beginn nahmen sich beide Mannschaften nichts und es gab Überzahlspiele auf beiden Seiten. Doch diese führten zu keinen Treffern. Die Defensivreihen zeigten ihre Qualitäten und machten es den Offensivspielern ein ums andere Mal schwierig gute Schüsse auf das Tor abzugeben.
Doch das was an Toren noch fehlte, änderte sich in den letzten Minuten des ersten Drittels. Zunächst konnten die Löwen einen tollen Konter fahren, der das 1:0 bedeutete. Der Jubel war groß und mitten im Jubel fiel sogleich das 2:0 nur wenige Momente später. Ein Doppelschlag binnen 26 Sekunden durch Proft und Skokan.
War Bietigheim davon geschockt? Nicht wirklich. Bei eigener Überzahl gelang es den Gästen nicht einmal eineinhalb Minuten später den Anschluss zu erzielen. McKnight fand irgendwo eine Lücke bei Kucis im Tor der Löwen und verkürzte zum 2:1, was auch gleich den ersten Pausenstand bedeutete.
Im zweiten Drittel waren es zunächst die Gäste, die angetrieben vom Anschlusstreffer offensiver wurden. Hauner konnte den Ausgleich für die Gäste erzielen, nachdem er Geschwindigkeit aufnahm und mit vollem Tempo den Puck erhielt und somit nicht mehr aufzuhalten war. Ein ausgeglichenes Spitzenspiel. Da war dann auch sofort laute Stimmung bei den zahlreich mitgereisten Gästefans.
Das Spiel war nun sehr offen und beide Torhüter konnten sich profilieren. Man konnte wirklich gut erkennen, dass beide Teams gut aufeinander eingestellt waren. Die erneute Führung für die Löwen zum 3:2 kam, so gesehen, völlig überraschend. Nach einem Bully auf der rechten Seite, kam der Schuss von sehr weit rechts an der blauen Linie. Dieser fand jedoch den Weg ins Tor und überraschte Zuschauer und Gegner gleichermaßen. Dafür war der Jubel bei den Löwen umso größer.
Aber der Gast aus Bietigheim kam erneut zurück und Shawn Weller glich erneut aus. Er ist schon sowas wie ein Publikumsliebling. Nur anders herum.
Jedenfalls spiegelte der Zwischenstand, der auch bis zur Drittelpause bestehen blieb, das Spiel und die Qualität beider Teams wieder.
Im letzten Drittel war es zunächst ein sehr sehenswertes Hin und Her beider Mannschaften. Jeder wollte die Führung erzielen und gleichzeitig das Gegentor verhindern. Spannung lag schon da in der Luft und die Löwen, aber auch die Steelers verteidigten sehr gut.
Gegen Mitte des Drittels gingen die Bietigheimer erstmals in Führung. Das mit einem Schuss, der mehr aus der Not heraus abgegeben wurde. Selbst Kucis im Tor schien davon etwas zu überrascht zu sein, so dass er die Schoner nicht schnell genug auf das Eis bekam und der Puck gerade noch so hindurch rutschen konnte.
Nun war es an den Löwen das Spiel auszugleichen. Sie legten nochmal zu, erhöhten das Tempo und kurz vor Ende des Spiels schnürten sie die Gäste förmlich in ihrem eigenen Drittel ein. Der immense Druck und das Herausnehmen des Goalies wurden auch belohnt. Der Ausgleich fiel nur gut eineinhalb Minuten vor Ende. Ein riesiger Jubel brach in der Eissporthalle aus. Angetrieben von diesem Erfolgserlebnis wollten die Löwen noch direkt den nächsten Treffer erzielen und die Gäste fanden nicht mehr aus ihrem eigenen Drittel heraus. Chancen waren da, doch Martinovic konnte die Gäste mit seinen Paraden in die Verlängerung retten.
Die Löwen nahmen dieses Momentum mit in die Verlängerung, gewannen das Bully und beendeten das Spiel nach gerade einmal 18 Sekunden in der Verlängerung mit dem viel umjubelten Siegtreffer.
Ein Schuss von der linken Seite rutschte durch die Hosenträger von Martinovic, der etwas weit vor seinem Tor war. Adam Mitchell schaltete am schnellsten, gewann den kurzen Sprint gegen seinen Gegenspieler und beförderte den Puck ins Netz.
Wow, das hatte wirklich PlayOff Charakter und macht, bei mir zumindest, schon richtig Lust auf genau diese.
Durch diesen Sieg konnten die Löwen ihre Spitzenposition verteidigen, doch ist diese auf die letzten beiden Spieltage immer noch nicht sicher. Weiterhin können die ersten sechs der Tabelle noch jede Position von 1 bis 6 erreichen. Auch wenn dies in manchen Fällen mehr theoretischer als realistischer Natur ist. Es bleib also noch spannend.
Löwen Frankfurt – Bietigheim Steelers 5:4 n.V. (2:1 1:2 1:1 1:0)
1:0 Carter Proft ( Adam Mitchell , Dalton Yorke ) EQ 16:50
2:0 Dávid Skokan ( Brett Breitkreuz , Matthew Pistilli ) EQ 17:16
2:1 Matt McKnight ( Bastian Steingross , Shawn Weller ) PP1 18:40
2:2 Norman Hauner ( Nicolai Goc , Shawn Weller ) EQ 23:05
3:2 Maximilian Faber ( Dominik Meisinger , Magnus Eisenmenger ) EQ 29:35
3:3 Shawn Weller ( Norman Hauner , Tyler McNeely ) EQ 34:39
3:4 Norman Hauner ( Benjamin Hüfner , Willie Corrin ) EQ 51:33
4:4 Matthew Pistilli ( Brett Breitkreuz , Dávid Skokan ) EQ 58:11
5:4 Adam Mitchell ( Tim Schüle ) 60:18
Zuschauer: 5.457